Der Mittelrhein und der Wein gehören untrennbar zusammen. An kaum einem anderen Ort breiten sich die Weinberge so majestätisch vor dem Auge des Betrachters aus wie am Bopparder Hamm. Wer in freier Natur etwas über den Weinanbau vor Ort erfahren möchte, wird auf dem Weinlehrpfad Bopparder Hamm nicht nur mit Wissen, sondern auch mit herrlichen Panoramablicken über die Rebenmeere und die größte Schleife des Rheins belohnt. Beginn und Endpunkt dieses Rundwanderweges (Anforderung: mittel: Dauer: 3-4 Stunden: Höhenmeter: 141) ist das große Weinfass an der Bundesstraße 9 am Bahnübergang „Peternach“. Der Weg ist 11,3 Kilometer lang und führt durchgehend über befestigte Wege.
Mit rund 75 Hektar ist der Bopparder Hamm, der sich in hochklassige Einzellagen aufteilt, zugleich die größte zusammenhängende Rebfläche am Mittelrhein. Unbestrittener Star unter den angebauten Reben ist der Riesling, der hier aufgrund des tiefgründigen schieferhaltigen Verwitterungsgesteins einen ganz eigenen Charakter entwickelt. Typische Aromen von Apfel, Minze und diversen Gewürzen bescheren dem Riesling eine unverwechselbare Note.
Schon die Römer bauten hier Wein an. In Boppard wurde 370 nach Christus ein römisches Kastell errichtet, in dem der Wein Teil der Truppenverpflegung war. Urkundlich erwähnt wird der Weinbau in Boppard erstmalig im Jahr 643. Einen Höhepunkt der Weinbergserkundungen mit ausgesprochen kulinarisch-vinologischem Charakter stellt am letzten Aprilsonntag der „Mittelrheinische Weinfrühling“ dar. Rund ein Dutzend Bopparder Winzerbetriebe bieten in Abwechslung mit feinen kleinen Speisen ein ganz besonders sinnliches Rhein- und Weinerlebnis an. Ende September folgt das größte Bopparder Weinfest auf dem historischen Marktplatz.
Foto: Dominik Ketz / RPT