„Essen, was man retten will!“ – unter diesem Motto vergibt Slow Food die raren Plätze in der „Arche des Geschmacks“. Seit 2007 ist auch ein Vertreter aus der Nahe-Region Passagier der Arche, und zwar das Glanrind. Mitte der 1980er Jahre fast ausgestorben, erlebt das Glanrind heute eine kleine regionale Renaissance.
Seinen Namen verdankt die alte Rinderrasse dem Glan, einem rund 90 Kilometer langen Nebenfluss der Nahe, der im Saarland entspringt, durch das Nordpfälzer Bergland vom Süden her zur Naheregion fließt und dort hinter Bad Sobernheim in die Nahe mündet. Bodenständig, an die Scholle angepasst, genügsam, fruchtbar und friedvoll: Mit diesen Merkmalen ausgestattet trat das Glanrinder ab dem 18. Jahrhundert seinen Siegeszug durch ganz Südwestdeutschland an. Doch in den späten sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts fand die Ausbreitung des Glanrindes durch die voranschreitende Technisierung der Landwirtschaft ein jähes Ende. Der Traktor ersetzte das Rind als Zugtier, und auch die immer höher steigende Erwartung an die Milchleistung konnte das Glanrind nicht erfüllen – es verschwand fast vollständig aus den Ställen. Die alte Nutztierrasse wäre wohl ausgestorben, hätten sich nicht Mitte der achtziger Jahre einige Viehhalter und Züchter an die Vorzüge des Glanrindes erinnert. In Waldböckelheim an der Nahe ist zum Beispiel der Bainerhof von Karlfried Simon zu finden. Drei Kühen bildeten hier den Anfang der Glanrind-Zucht, inzwischen zählt die Herde über 50 Tiere. Auch Hans Pfeffer von der Bannmühle im nahen Odernheim am Glan hat sich der Glanrind-Zucht verschrieben. Bekanntheit und Vermarktung des Glanrindes fördern zudem spezielle Aktionen wie die jährlichen Donnersberger Glanrindwochen.
Mehr über die Renaissance des Glanrindes ist im Blog Moderne Topfologie nachzulesen, und zwar hier: Das Glanrind
Foto: Stefan Abtmeyer