Goldene Mosaiksteine, gotischen Fenster und romanischen Krypten, in Rheinland-Pfalz gibt es in so mancher Kirche ganz besondere Schätze zu entdecken. Die Benediktinerkirche in Sponheim an der Nahe ist eines dieser imposanten Zeugnisse der Vergangenheit. Die Sponheimer waren ein bedeutendes Adelsgeschlecht und weit über die Grenzen des Landes hinweg bekannt. Ein Mitglied ihrer Familie, Jutta von Sponheim, war für Hildegard von Bingen zu eine prägende Glaubenslehrerin, und ein anderer Sponheimer, Graf Stephan zu Sponheim, trug entscheidend zur Gründung eines Benediktinerklosters an seinem Heimatort bei.
Das Erbe dieses alten Klosters kann man in Sponheim bis heute besichtigen. Es ist jene imposante Kirche mit ihrer weithin sichtbaren Kuppel (Foto: Naheland-Touristik GmbH), deren Spuren bis ins Jahr 1124 zurückreichen. Sie war St. Martin und Maria gewidmet, ein Name, den sie noch heute trägt. Mit Johannes Trithemius hatte das Kloster zwischen 1483 und 1505 einen Abt, der die Abtei weit über ihre Grenzen hinaus bekannt machte. Der älteste Teil der Klosterkirche besteht aus dem romanischen Chor, dem Querhaus und den Apsiden. Im 13. Jahrhundert wurden ein neues Langhaus, ein Vierungsturm und eine Kapelle errichtet. Der Fliesenboden im Chor und den Seitenapsiden stammt ebenso aus dem 13. Jahrhundert wie ein Adlerrelief und ein Löwenkopf an der Außenmauer.
Von der einst reichen Innenausstattung des Klosters haben sich bis heute nur ein paar Grabplatten und ein Sakramentsschrein aus dem Jahre 1487 erhalten. Fast alle übrigen Gegenstände gehen aufs 18. und 19. Jahrhundert zurück. Die Klosterkirche ist täglich von 9.30 bis 17 Uhr geöffnet und liegt direkt an der 6. Etappe des Hildegard-Pilgerwanderweges. Tipp: An der Klosterkirche beginnt auch die Rundwanderung Sponheimer Entdeckerrunde (9,6 km) – eine Wandertour mit Kirchenbesuch bietet sich als an. Weiter Infos siehe www.naheland.net